Guido Mangold, John F. Kennedy, Berlin 1963

Guido Mangold
Die Welt mit Meinen Augen

"Was Cartier-Bresson für Frankreich, Robert Capa und Walker Evans für Amerika waren, ist Guido Mangold für Deutschland." (kunst:art, Juli-August 2016)

Retrospektive
Warten auf die Queen, John F. Kennedy am Checkpoint Charlie, Uschi Obermaier am Strand von Afrika. Die Momentaufnahmen des international renommierten Photographen Guido Mangold (geb. 1934 in Ravensburg) gingen um die Welt. Sie sind eng mit der deutschen Nachkriegszeit, mit Politik, Kunst und Kultur verknüpft und prägen bis heute das kollektive Gedächtnis der Deutschen. Die retrospektiv angelegt Ausstellung veranschaulicht das über fünfzigjährige Schaffen von Guido Mangold von den 1950er Jahren bis in die 1990er Jahren.

 „Ein gutes Foto ist das, das eine Geschichte erzählt.“

Otto Steiners Schule der Fotografie
Auftakt der mit nahezu 100 Fotografien sowohl thematisch als auch chronologisch strukturierten Präsentation bilden erstmals gezeigte Fotogramme aus der Studienzeit von Guido Mangold. Diese verweisen auf die experimentellen Anfänge von Mangold, der von 1957 bis 1960 unter anderen bei dem Fotografen Otto Steiner an der Werkkunstschule in Saarbrücken und an der renommierten Folkwangschule in Essen studierte. Inspiriert von seinem Lehrer Otto Steiner und der Tradition der Moderne reduziert Mangold mittels analoger Schwarz-Weiß-Fotografie die Wirklichkeit zunächst auf grafische Strukturen.

Es entstehen eindrückliche Landschafts- und Stadtansichten wie die Kindergräber in der Camargue oder Aufnahmen in den Markthallen von Paris, die vom strengen Steiner-Stil geprägt sind und darüber hinaus bereits schon Mangolds Blick für das Besondere belegen. „Ein Licht-Bild gelingt nur dem“, sagt Mangold, „der den atmosphärischen Augenblick erfasst“. So spiegeln seine Fotografien neben dem Geschehen auch immer wieder die Haltung und Einfühlungsgabe des Menschen Mangold wider.

Photographische Zeugnisse deutscher Nachkriegsgeschichte
In den 1960er Jahren wendet sich Mangold der Porträtfotografie zu. Nach dem Motto „turn the insight out“ (Mangold), gelingen ihm eindrucksvolle, überraschend intime Momentaufnahmen aus der Welt von Politik und Showbusiness wie die Bilder von Konrad Adenauer oder Louis Armstrong. Für letzteres wird Mangold mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet und schreibt deutsche Fotografie-Geschichte.

Der internationale Durchbruch als Fotoreporter gelang ihm 1963 mit der Reportage über den Besuch von John F. Kennedy in Deutschland. Im Auftrag von Illustrierten wie twen, Stern oder Geo hält er Zeitgeschichte wie die Beisetzung von Kennedy, den Staatsbesuch der Königin Elisabeth oder ein Konzert der Beatles exklusiv in analoger Schwarz-Weiß-Fotografie fest.

Mit der Farbe kam die Reportage
Mit dem Aufkommen der Farbfotografie veränderten sich für Mangold dann auch die Bildthemen. Landschaftsaufnahmen und Reisereportagen wie beispielsweise über die Bergbauern in Südtirol gewannen in den 1970er Jahren an Bedeutung.

„Gute Fotografie ist fast immer harte Arbeit und wenn sie gelingt, hat das etwas mit Besessenheit und Disziplin zu tun.“

Kunst seiner Zeit
Neben Reise-Reportagen und Life-Fotografie hat Mangold auch immer wieder Künstler und den Kunstbetrieb porträtiert. Die von Nicole Fritz in enger Zusammenarbeit mit Guido Mangold kuratierten Ausstellung zeigt deshalb nicht zuletzt, welchen Einfluss insbesondere die Bildende Kunst auf den Fotografen bis heute hat.

Guido Mangolds Fotografien wurden mit Preisen geehrt wie World Press Photo Award, Goldmedaille Foto-Biennale in Mailand und Goldmedaille Art Director's Club New York. Fotoreportagen und Einzelbilder wurden in Zeitschriften twen, Quick, Geo, Stern, etc. publiziert. 

©Fotografien: Guido Mangold

Exponate 89 Fotografien, mit weißen Holzrahmen
Audioguide Dateien zu 16 Werken
Katalog Mangold, Guido. Fotografien. 1958 bis heute.
Präsentationsfläche 500 qm

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